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Clemens Fleischmann & die alte Kiste – Randegger Ottilien-Quelle

18.10.2023 | QLT Redaktion

Clemens Fleischmann mit der Pfandkiste von 1968

Die Geburtsstunde der Perlenflasche
Der 28.8.1969 ist die Geburtsstunde der Perlenflasche. An diesem Tag beschließen die Vertreter der deutschen Mineralbrunnenbranche die Einführung einer neuen 0,7 Liter Brunneneinheitsflasche als Formflasche mit einem Außenschraubgewinde und einem modernen Design. Die Perlenflasche wird zum Markenzeichen der ganzen Branche und ist seit mehr als 5 Jahrzehnten ohne sichtbare Veränderung auf dem Markt. In 2019 wird sie sogar mit dem German Design Award in Gold ausgezeichnet, dem renommiertesten Designerpreis Deutschlands. Die Perlenflasche aus Glas, die in Deutschland so gut wie jeder kennt, kann bis zum 50 mal gewaschen und wieder befüllt werden. Die Flaschen aus PET dagegen nur bis zu 20 mal. Weitere Vorteile der Glasflasche: Glas ist geschmacksneutral und unendlich recycelbar – und zwar ohne Qualitätsverlust. Damit gilt die Perlenglasflasche als besonders nachhaltige Getränkeverpackung.

Die Pfandkiste
Jetzt kommt noch die braune Pfandkiste ins Spiel, in der die Perlenflaschen transportiert werden. Ist zwar schwer, aber nachhaltig. Clemens Fleischmann hat in seinem Büro eine Kiste mit dem Aufdruck »1968«. 55 Jahre ist das gute Stück alt, sieht aber immer noch passabel aus. Wir hätten zu gerne gewusst, wie oft die Kiste schon vom Geschäft in den Haushalt und wieder zurück gegangen ist

Das nachhaltige Duo
Die Perlenflasche und die Pfandkiste können praktisch überall in Deutschland zurückgegeben werden, dadurch werden viele Transportkilometer und damit CO2 eingespart. Dieses unschlagbar nachhaltige Duo aus Mehrweg-Glasflaschen und Pfandkiste passen perfekt in das Leitbild der Randegger Ottilien-Quelle: Mehrweg ist Klimaschutz.

Lokaler Verkauf
Lokal fördern, lokal verarbeiten und abfüllen, lokal ausliefern: Randegger Produkte werden nur im Umkreis von 60 km verkauft. Die Anfrage eines Kunden von weiter weg, der selbst abholen möchte, wird abgelehnt. Denn eine weite Anfahrt verursacht zu viel CO2, ganz egal ob der Käufer oder der Händler fährt. Dahinter steht Clemens Fleischmann. Im Urlaub an der Nordsee fragte er sich einmal, warum jemand dort italienisches San Pellegrino Wasser trinken möchte. Was soll das, gibt es kein Wasser aus der Umgebung?

Eigene Energieerzeugung
Nachhaltigkeit ist auch ein Muss bei der Energieerzeugung. Um dem hohen Energieaufkommen durch den Strombedarf gerecht zu werden, hat die Randegger Ottilien-Quelle schon vor acht Jahren eine Photovoltaikanlage mit 265 Kilowatt Leistung auf dem Dach der Lagerhalle angebracht. Somit kann an sonnigen Tagen der gesamte Strombedarf gedeckt werden. Und: Die Erweiterung für weitere 236 Kilowatt Leistung auf freien Dachflächen wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 realisiert. Zusätzlich wurde in 2018 auf dem Randegger Gelände auf einer Fläche von 2.400 qm eine Solar-
thermie-Anlage installiert. Damit wird mit der Kraft der Sonne Wasser erwärmt, das dann zur Flaschenreinigung und sogar auch für die Versorgung der Randegger Haushalte dient.

Die Randegger Ottilien-Quelle produziert mit ihrem Energiekonzept zu 100% klimaneutral und trägt damit aktiv zum Klima- und Umweltschutz bei. In 2019 hat sie – als erster Betrieb im Hegau und als erster Getränkehersteller in Deutschland

und damit weltweit – ihre erste Gemeinwohlbilanz erstellt. Durch diesen Prozess ist dem Unternehmen noch stärker bewusst geworden, wie wichtig es ist, mit allen Ressourcen sorgsam umzugehen, nicht nur mit Wasser.

Gemeinwohl-Ökonomie
Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ist ein innovatives, nachhaltiges Wirtschaftsmodell mit dem Ziel einer ethischen Wirtschaftskultur. Als Alternative zum gegenwärtigen Wirtschaftsverständnis baut sie auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz auf.

Hinter der Gemeinwohl-Ökonomie steht die Überzeugung, dass die drängenden Herausforderungen unserer Zeit – von der Ressourcenknappheit über die Klimakrise, vom Verlust der Artenvielfalt bis hin zur größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich – Folgen des Kapitalismus sind und nur ganzheitlich und systemisch zu lösen sind.

Weitere Infos: www.randegger.de