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Graf-Zeppelin-Haus: Hochkarätige Vielfalt

09.04.2024 | QLT Redaktion

Konferenz der Tiere, Foto:Tom Schulz

Als das Balé de Cidade de São Paulo 1968 gegründet wurde, sollte es die Opern am Theatro Municipal mit einem klassischen Repertoire begleiten. Es kam anders. Unter der Leitung von Antonio Carlos Cardoso entschied die Kompanie 1974, sich ausschließlich auf zeitgenössischen Tanz zu fokussieren. Seither experimentieren die Tänzerinnen und Tänzer mit choreografischen Ideen und mit einer ständigen Erneuerung ihres Tanzvokabulars. International bekannt wurde die Kompanie mit ihrer Teilnahme an der Tanzbiennale in Lyon im Jahr 1996. Seitdem wird sie sowohl von den Kritikern wie auch vom Publikum gefeiert. Seit 2021 leitet Cassi Abranches das Balé de Cidade de São Paulo. Sie war verantwortlich für die Choreografie der Eröffnungsfeier der
Paralympischen Spiele von Rio 2016 und kreierte Choreografien für Filme, Werbespots und Musikvideos. Das Balé de Cidade de São Paulo ist am 22.3. unter der künstlerischen Leitung von Alejandro Ahmed im Graf-Zeppelin-Haus zu Gast.

Die Konferenz der Tiere, ein Kinderstück von
Erich Kästner (6 – 12 Jahre) führt das Theater der Jungen Welt Leipzig, in einer Bearbeitung von Ania Michaelis, am 27.3. auf. Die Welt wird erschüttert von Konflikten, Kriegen, Katastrophen, Hungersnöten. Und wie reagieren die Menschen darauf? Mit Konferenzen, auf denen sie viel reden. Aber Veränderungen? Fehlanzeige! Als auch die 86. Konferenz ohne Ergebnis zu Ende geht, reicht es den Tieren. Sie berufen ihr eigenes weltweites Treffen ein – das erste und letzte! Die Menschen sollen bewegt, gedrängt und wenn nötig gezwungen werden, sich zu ändern. Es geht um die Zukunft aller. Vor allem um die der Kinder! ​Mit »Die Konferenz der Tiere« entwarf Erich Kästner 1949 eine großartige, hoffnungsvolle Utopie von einem Gesellschaftsvertrag aller Lebewesen. Sein Credo: Durch Verständigung, Miteinander und gegenseitigen Respekt kann die Welt zu einem friedlichen und lebenswerten Ort werden.

Das traditionelle Karfeitagskonzert (29.3.) wird in diesem Jahr von dem Vokalensemble Camerata Serena sowie dem La Banda Barockorchester gegeben. Das »Stabat Mater« gilt als eines der persönlichsten Werke Joseph Haydns. Kein Wunder, denn es entstand 1767 aus einer persönlichen Krise heraus: Haydn war schwer erkrankt. Falls er überleben sollte, so sein Vorsatz, würde er aus Dankbarkeit ein kirchenmusikalisches Werk komponieren. Haydn wurde wieder gesund und sein »Stabat Mater« kam in die Welt. Zuvor, quasi als Ouvertüre, erklingen drei Sätze aus Haydns Quartett »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz«. Wer das Vokalensemble Camerata Serena und das Barockorchester La Banda bereits gemeinsam erleben durfte, weiß, wie homogen und inspirierend die beiden Ensembles zusammenwirken. Dazu tragen sicherlich nicht zuletzt die historischen Instrumente und ausdrucksstarken Interpretationen von La Banda bei. Die Gesamtleitung des Konzerts hat Nikolaus Henseler, der künstlerische Leiter des Vokalensembles Camerata Serena.

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