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Wieder da das II. Engener Equinox 2023 »Haben Sie das gesehen?!«

01.09.2023 | QLT Redaktion

Während Vater den Hof kehrte

»Eine Handlung entwickelt sich stets bevor sie erzählt werden kann.« 11 Jahre nach dem Engener Equinox 2012, einer »Ode an die Nacht«, in der 18 Bildende Künstler die Besucher mit Licht – Ton – Installationen, Theaterstücken und Performances verzauberten, könnte am Samstag 23.9. die Altstadt von Engen erneut den Rahmen eines ungewöhnlichen Experimentes bilden. Das »Engener Equinox« wirkt noch heute nach; immer wieder wird man auf diese »magische Nacht« angesprochen und gefragt, ob »wieder etwas geplant« sei. Es wäre schade, diese »Marke« nicht noch einmal zu nutzen. 2022, 10 Jahre später, fällt das Herbst –Äquinoktium (die Tag-und Nacht Gleiche) wieder – fast – auf ein Wochenende. Der 23.9. ist ein Freitag. Wenn das kein gutes Omen ist!

Aber ein bewährtes Konzept einfach zu wiederholen, wäre wenig sinnvoll. »Haben Sie das gesehen?!« Soll an das 2012er Equinox anknüpfen – und weiterschreiben. Das II. Engener Equinox basiert nicht wie das erste auf den Bildenden Künsten, sondern will die Engener Altstadt, im Wortsinn bespielen. Schauspieler, Regisseure, Performancekünstler und Musiker sind eingeladen worden, Mini – Szenen für Schaufenster, Flure, öffentlichen Raum, Fahrzeugen… zu entwerfen, ein Kaleidoskop semi – fiktionaler Szenen unter dem Leitmotiv: »Nähe und Distanz, – innen und außen, sehen und gesehen werden.« Der Besucher ist eingeladen diese Szenen in der Altstadt zu suchen und zu entdecken. Wird zum Beobachter – aber vielleicht auch zum Voyeur.

Dies ist keine Erzählung »Ceci n’est pas un conte« so ein berühmtes Buch von Denis Diderot! In der Nacht des Equinox geschehen Dinge! Die »Szenen« – »Abläufe« – »Dialoge« dieser Nacht, sind nicht Teil eines Theaterstücks – der Flaneur durch die dunklen Gassen, ist in der Rolle des Beobachters – wird zum Voyeur, und wie dieser macht er aus Abläufen, Bildern, Sätzen eine Erzählung, seine Erzählung, – er verknüpft, er deutet. Auf den Streifzügen durch die Engener Altstadt in der Nacht des Äquinoktiums sollen, so die Idee, 1000 Geschichten, 1000 verschiedene Erzählungen, die unterschiedlichsten Theaterstücke zum Thema: »Nähe und Distanz«, »Inside looking out« in den Köpfen der Besucher entstehen. Die Szenen können stumm hinter Fenstern ablaufen, können mittels »offenen Fenstern« (Bluetooth Lautsprechern) belauscht werden, können als »Schattentheater« hinter Vorhängen erahnt werden, …

Die Idee ist, wie beim 1.Equinox, darstellende Künstler der Region anzusprechen, die Konzeption zu erläutern, und gemeinsam mit ihnen, Schauplätze auszusuchen, Szenen zu entwickeln und auszuarbeiten (mit Unterstützung einer Regie). 16 – 20 »Schauplätze« mit 1, 2 oder 3 Akteuren sind angedacht. Dazu 4 – 6 musikalische Performances. Equinox wird von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.

Weitere Infos: www.engener-equinox.de