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Kunstmuseum Singen – Doppelausstellung

15.05.2024 | QLT Redaktion

Umbau der Hauptstraße am alten und neuen Rathaus 1960, Foto: © Stadtarchiv Singen

Die Stadt Singen feiert bis zum 15.9. ihre Stadt-
erhebung vor 125 Jahren. Teil und Herzstück des Jubiläums »125 x SINGEN. Geschichte. Identität. Vielfalt.« ist die gleichnamige groß angelegte Doppelausstellung im Kunstmuseum Singen. Sie verbindet auf überzeugende Weise die historische Ausstellung »125 x SINGEN« des Singener Stadtarchivs mit der Fotoausstellung »MARCUS SCHWIER. SINGEN. Ein Fotolangzeitprojekt.«.

Hohentwiel, Maggi, Scheffelhalle, der Geruch der Bratwurst in der Innenstadt, » ́s goht degege« oder »Heimat. Freude. Fasnacht« – die Stadt Singen hat viele Gesichter und Facetten, die sich zu einem einzigartigen Kaleidoskop der Stadtgeschichte vereinen. Welche Strukturen die Stadt einzigartig machen und worüber sich die Bürgerinnen und Bürger Singens seit 125 Jahren mit »ihrer« Stadt identifizieren, vermittelt die historische Ausstellung »125 x SINGEN« im Erdgeschoss des Museums. 3D-Rekonstruktionen, historische
Filmaufnahmen und Fotografien aus den Beständen des Singener Stadtarchivs, Tonaufnahmen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern einer Umfrage zur »Singener Identität«, multimediale Stationen wie auch zahlreiche Dokumente, Objekte aber auch Kunstwerke bieten umfassende Einblicke in die außergewöhnliche Geschichte der Stadt. Ob »Amerika in der Provinz«, »Eine Stadt, mehrere Welten« oder »Made in Singen« – die verschiedenen Singener Lebenswelten werden anschaulich beleuchtet und erfahrbar gemacht. Kinder finden in der Schau u.a. mit einer Geruchsstation altersgerechte Angebote.

Der international bekannte, auf Architekturfotografie spezialisierte Fotokünstler Marcus Schwier (*1964) hat über mehrere Jahre hinweg die Stadt wiederholt aufgesucht und in Singen fotografiert. Schwier hat den Stadtraum – Singens Architektur, das Stadtbild, markante städtebauliche »Orte der Identität Singens« – und vor allem die Großindustrie und größere Handwerksbetriebe, von denen die Stadt und ihre Bewohner maßgeblich leben, erkundet wie kein anderer Künstler vor ihm. Das Ergebnis seiner fotografischen Recherche wird in einer Auswahl von 200 dicht gestalteten Fotografien, die sich zu einem eindrücklichen zeitgeschichtlichen Portrait der Stadt verbinden, im Obergeschoss des Museums gezeigt. Marcus Schwier lebt und arbeitet in Düsseldorf und Salem. Seit Mitte der 1990er-Jahre wurde und wird sein Werk in großen Museen und renommierten Galerien im In- und Ausland gezeigt. Im Zentrum seines seriellen wie konzeptuellen Ansatzes stehen das Ortsspezifische und die abstrakte Ästhetik des Raums. Ein umfangreiches Vermittlungsprogramm mit Führungen, Workshops, themenspezifischen Stadtrundgängen, Kreativ-Abenden oder Familientagen begleitet bis September die große Jubiläumsschau.

Darüber hinaus ist im Singener Rathaus vom 18.5. – 2.6. (Sa + So 11-17 Uhr) das Wandbild »Krieg und Frieden« von Otto Dix zu sehen. Otto Dix (1891–1969) zählt zu den bedeutendsten Künstlern Deutschlands. 1960 schuf der Künstler das monumentale, 5 x 12 m große Wandbild für das neu erbaute Rathaus Singen. Auch 2024 ist das einzig erhaltene Wandbild des Künstlers während der baden-württembergischen Pfingstferien an den Wochenenden für Publikum geöffnet.

www.kunstmuseum-singen.de



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