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12.02.2025 | QLT Redaktion
Berlin, Ende der 1920er Jahre: Der wilde Tanz der Roaring Twenties neigt sich dem Ende zu, faschistische Abgründe tun sich auf. Cliff Bradshaw, ein amerikanischer Autor, begibt sich in die pulsierende Metropole, um einen Roman zu schreiben. Er führt ein aufregendes Leben zwischen seinem schmuddeligen Pensionszimmer bei Fräulein Schneider und dem nächtlichen Glamour des legendären Kit-Kat-Clubs, wo er die Sängerin Sally Bowles kennen und lieben lernt. Als die Verlobung zwischen Fräulein Schneider und dem Obsthändler Schultz aufgrund seiner jüdischen Herkunft in letzter Minute gelöst wird, reist Cliff entsetzt ab. Sally dagegen kann sich nicht von der Bühne losreißen. Wohin wird am Ende die Reise für alle führen? »Cabaret« (Aufführungen am 1. & 2.3.) gehört zu den legendärsten Musicals der Theatergeschichte. Der vom Ragtime und früher Jazz-Musik geprägte Welthit von John Kander (*1927) wurde 1966 in New York mit sensationellem Erfolg uraufgeführt und mit einem Tony Award ausgezeichnet. Bereits sechs Jahre später folgte die preisgekrönte Verfilmung mit Liza Minelli in der Rolle der Sally Bowles.
Shakespeares »Romeo und Julia« ist die unumstritten beste Lovestory der Kulturgeschichte. Mit der aufwühlenden, romantischen und dramatischen Musik von Sergej Prokofjew wurde das Stück im 20. Jahrhundert auch im Ballett zu einem Welterfolg. Die Handlung führt uns in die Welt der wahren, leidenschaftlichen Liebe, die durch nichts und niemanden zerstört werden kann. Einer Liebe, die blind ist und zugleich so stark, dass sie nicht einmal vom Tod überwunden werden kann. Wie lässt sich diese klassische Geschichte in unsere Zeit übertragen, in der Egozentrik und Selbstverliebtheit im Mittelpunkt unseres Lebens zu stehen scheinen? Am 20.3. präsentiert das Quorum Ballett die Tragödie in einer Inszenierung von Daniel Cardoso, der das Ballett 2005 in Lissabon gegründet hat.
Nach einem umjubelten »Orfeo« an der Semperoper Dresden setzen Rolando Villazon, Wolfgang Katschner und die Lautten Compagney Berlin ihre Zusammenarbeit mit einem neuen Konzertprogramm fort. Am 26.3. sind sie in Schaffhausen zu Gast. Im Mittelpunkt steht die innere Welt eines modernen Menschen, der eine Reise zum Mittelpunkt seiner eigenen Seele unternimmt. Musikalisch führt diese Reise ins 17. Jahrhundert, zu Claudio Monteverdi und seinen Zeitgenossen. »Nuove Musiche« – Neue Musik nannten die Komponisten damals ihre innovativen Entwicklungen. Es entstand der von Instrumenten begleitete Sologesang anstelle des vorher langen üblichen mehrstimmigen Gesangs. Dieser Sologesang erhob die Handlungen und Empfindungen des Individuums zum Zentrum musikalischer Darstellungen. Dank seiner fesselnden Auftritte auf den renommiertesten Opern- und Konzertbühnen der Welt hat sich der 1972 in Mexiko-Stadt geborene Rolando Villazon, als einer der führenden Tenöre der Gegenwart etabliert. Seit 2021 ist er Künstlerischer Leiter der Stiftung Mozarteum Salzburg, deren Mozartwoche er bereits seit 2019 als Intendant verantwortet.