sprich:[kult] Kultblatt seit 1979

Schloss Achberg – Was ist schon real?

13.04.2023 | QLT Redaktion

Matthias Holländer, Dunkler Flügel, 1994, Privatbesitz

Wiener Wirklichkeiten. Realistische Malerei aus der Meisterklasse Rudolf Hausner in Schloss Achberg 15.4. bis 9.7.

Wer in den 1970er Jahren in Österreich lernen wollte, realistisch zu malen, musste an die Wiener Kunstakademie zu Rudolf Hausner. Der Meister vertrat eine Gegenströmung zur Kunst der Nachkriegsjahre, in denen die Abstraktion das Kunstgeschehen dominiert hatte. Rudolf Hausner war nicht nur ein bedeutender österreichischer Maler des 20. Jahrhunderts, sondern auch ein besonderer akademischer Lehrer mit ungewöhnlich vielen heute als Künstlerinnen und Künstler bekannten Studierenden. Es waren Gespräche mit dem Hausner-Schüler Friedrich Hechelmann, die auf diesen Umstand aufmerksam machten. Bald ergab sich die Idee, eine Ausstellung über Malerinnen und Maler aus Hausners Wiener Schülerkreis zu organisieren.

Die Ausstellung „Wiener Wirklichkeiten. Realistische Malerei aus der Meisterklasse Rudolf Hausner“ wurde am 15.4. eröffnet und zeigt die Arbeiten der Meisterschüler/innen, die sich bis heute mit der Darstellung von Wirklichkeit beschäftigen und diese zugleich hinterfragen. Darunter hier ansässige Künstler, wie Friedrich Hechelmann aus Isny, der dieses Jahr seinen 75. Geburtstag feiert und Matthias Holländer aus Allensbach.

Von 1968 bis 1985 unterrichtete Rudolf Hausner als Professor an der Akademie der bildenden Künste in seiner Heimatstadt Wien. In seiner Meisterklasse versammelten sich angehende Malerinnen und Maler, deren je eigenen Weg Hausner engagiert förderte. Die individuellen Handschriften dieser überwiegend realistisch malenden Künstlerpersönlichkeiten wurden von den Jahren an der Akademie in unterschiedlicher Weise mitbestimmt. Neun von ihnen sind in der Ausstellung neben Rudolf Hausner selbst in konzentrierten Werkauswahlen vertreten. Neben Profilierung und Vervollkommnung war es der Austausch untereinander beim gemeinsamen Arbeiten im Malsaal in Wien oder auch beim Zusammensein in Studentenwohnungen und Lokalen, der das Studium prägte. Viele von Hausners Studierenden vernetzten sich zu Gruppen und stellten gemeinsam aus. Gemeinsame Inspirationen und gegenseitige Bereicherungen können in motivischen Anklängen und einzelnen thematischen Überschneidungen der Bildwelten entdeckt werden. Hausner war 1968 dem Ruf an die Akademie der Bildenden Künste in seiner Heimatstadt Wien gefolgt, wo er bis 1985 eine Meisterklasse für Malerei unterrichtete. Während des Studiums entwickelten die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Handschriften weiter. Bis heute sind sie unverkennbar geblieben. In den kompakten Werküberblicken in der Ausstellung wird dies greifbar.

Mit: Josef Bramer, Benedetto Fellin, Ulrich Gansert, Friedrich Hechelmann, Gottfried Helnwein, Matthias Holländer, Hanno Karlhuber, Ute Rakob und Franz Zadrazil. Kurator/in: Dr. Maximilian Eiden und Hanna Rehm M.A.

Zur Ausstellung „Wiener Wirklichkeiten. Realistische Malerei aus der Meisterklasse Rudolf Hausner“ erscheint ein umfangreicher Katalog sowie ein abwechslungsreiches Begleitprogramm, zu finden unter www.schloss-achberg.de



Kommentar schreiben




* Pflichtfelder